Salben, Cremes, Lotionen, Gels bei Psoriasis – die Übersicht (2024)

Salben, Cremes, Lotionen, Gels – die Übersicht

Das ist eine Übersicht, welche äußerlichen Medikamente es gibt und in welcher Darreichungsform sie zu haben sind. Alle sind zur Behandlung einer leichten bis mittelschweren Schuppenflechte gedacht. Und: Sie alle sind rezeptpflichtig.

Medikamente mit Vitamin D3

Genau genommen handelt es sich bei den Wirkstoffen um Abkömmlinge von Vitamin D3.

MedikamentWirksstoffCremeSalbeEmulsion
CuratodermTacalcitol
DaivonexCalcipotriol
SilkisCalcitriol

Medikamente mit Vitamin D3 und Kortison

Diese äußerlichen Medikamente enthalten den Vitamin-D3-Abömmling Calcipotriol und den Kortison-Wirkstoff Betamethason.

MedikamentCremeSalbeGelSchaum
Calcipotriderm comp
Calcipotriol comp Klinge
Calcipotriol comp. ratiopharm
Daivobet
Enstilar
Wynzora (ab 1. Quartal 2022)
Xamiol

Medikamente mit Kortison

Diese äußerlichen Medikamente enthalten nur Kortison-Wirkstoffe. Es sind die beiden gebräuchlisten Schäume und ein Shampoo. Es gibt sehr viele weitere Salben, Cremes usw. mit unterschiedlich starken Kortison-Wirkstoffen. Eine ausführliche Liste findest du hier.

MedikamentWirksstoffSchaumShampoo
ClareluxClobetasolpropionat
ClobexClobetasolpropionat
DeflatopBetamethasonvalerat

Tipp: Wir haben auch eine Übersicht von frei verkäuflichen Cremes, Salben bei Schuppenflechte.

Tipps für Salben, Cremes und Co

Tipp 1: Anbruchdatum von Medikamenten notieren

Wer eine neue Packung Medikamente anbricht, sollte das Datum auf der Schachtel notieren. Die aufgedruckte Verfallsfrist "gilt nur für die ungeöffnete Packung", sagt Dr. Martina Köthemann, Apothekerin bei der Techniker-Krankenkasse. "Vor allem Säfte, Salben und Tropfen sind nach Anbruch oft nur noch vier bis sechs Wochen verwendbar", erklärt sie. Generell gilt: Medikamente sollten lichtgeschützt, kühl und trocken gelagert werden. Das Badezimmer ist eher ungeeignet. Rezeptpflichtige Arzneimittel sollten nur für die Dauer der Therapie in der Hausapotheke aufbewahrt werden.

Quelle: Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber", ots, 2. März 2005

Tipp 2: Salben nicht im Auto lassen

Bei Minusgraden verflüssigen sie sich und sind in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt, schreibt das Apothekenmagazin "Gesundheit". Ähnliche Schäden erleiden auch andere wasserhaltige Cremes, Gele und Emulsionen bei Frosteinwirkung. Eine Nacht im draußen geparkten Auto etwa kann die Arzneimittel verderben. Dies gilt übrigens auch für etliche andere Arzneimittel. Wenn angegeben wird, sie kühl zu lagern, ist damit Kühlschranktemperatur gemeint und nicht Aufbewahrung im Gefrierfach. Impfstoffe etwa verlieren bei Minusgraden erheblich an Wirksamkeit.

ots, 05.01.2004

Tipp 3: Angerührte Cremes halten nicht ewig

Jedes Jahr verschreiben Deutschlands Hautärzte etwa fünf Millionen Rezepturen – also Salben, Cremes und andere Medikamente, die in der Apotheke angerührt werden. Aber: Die individuell hergestellte Cremes oder Salben sind nur begrenzt haltbar. Sie bleiben nur kurze Zeit mikrobiell einwandfrei.

  • Wasserhaltige Cremes ohne Konservierungsstoffe sind eine bis vier Wochen lang haltbar – wenn sie in einer Tube oder einer Spenderdose kommen.
  • Konservierte oder wasserfreie Rezepturen können je nach Rezeptur und Verpackung einen Monat bis drei Jahre lang haltbar sein.
  • Wasserhaltige Zubereitungen, die in einer einfachen Salbendose oder einem Weithalsglas abgefüllt sind, sollten am besten mit einem Spatel oder Holzstäbchen entnommen werden - und nicht mit den bloßen Fingern. So werden Verunreinigungen verringert.
  • Tuben aus Kunststoff, die nicht dauerhaft zusammengedrückt werden können, sollten auf dem Kopf stehend gelagert werden.

Quellen: ots, 01.08.2008 und 01.09.2008

Tipp 4: Schädliche Substanzen in vielen Handcremes

Viele Handcremes enthalten aggressive Bakterienkiller und Allergie auslösende Stoffe. Die Zeitschrift "Ökotest" hatte im Frühjahr 2003 mehrere Produkte getestet.

Mehr als ein Drittel der Testprodukte enthielt so viele schädliche Substanzen, dass die Verbraucherexperten davon abraten. Darunter waren auch teure Marken wie Lancôme und Clarins. Nur ein Produkt – die Neutrogena Handcreme – erhielt die Gesamtnote "sehr gut". Zehn andere wurden mit "gut" bewertet – auch preiswerte Marken wie Mild Handcreme vom Penny Markt, Today von Rewe und Florena.

Fast die Hälfte der Produkte aber fiel durch. In zwei Cremes fanden die Tester bedenkliche Moschus-Verbindungen. Zwei andere enthielten den Bakterienhemmer Triclosan, der die Leberfunktion beeinträchtigen kann. Einige Testprodukte enthielten gesundheitsschädliche Konservierungsmittel und Emulgatoren.

In fast allen Handcremes – auch in "guten" – wurden Duftstoffe gefunden, die Allergien auslösen können.

Quellen: Ökotest, AFP u.a., 4. März 2003

Tipp 5: Viele Hautkranke cremen zu wenig

Hautkranke benutzen oft zu wenig von der verschriebenen Salbe. Zu diesem Schluss kommen dänische Forscher um Andreas Storm von der Uniklinik in Kopenhagen. In ihrer Untersuchung hatte lediglich ein einziger Patient so viel Creme verwendet wie vom Arzt vorgegeben.

Untersucht wurden Patienten, die erstmals in der Uni-Klinik wegen ihrer Hautkrankheit behandelt wurden. Ihnen wurde eine Salbe oder Creme verschrieben, die sie entweder noch nicht kannten oder in den letzten sechs Monaten nicht verwendet hatten. Je nach Ausmaß des Befalls auf der Haut wurde errechnet, wie viel von der Salbe oder Creme verbraucht werden müsste. Die Hautfläche wurde in handliche Einheiten von Handtellergröße umgerechnet. Je Handteller-Fläche sollten jeweils 25 Milligramm des Mittels angewendet werden. Zehn Tage nach der ersten Untersuchung mussten die Probanden einen Fragebogen beantworten. Darin wurde nach dem Hautbefall, der Behandlungs“treue“ und der Dosis gefragt.

Die Mehrheit der 17 Patienten hatte eine Kortisoncreme verschrieben bekommen. Ihre Stellen waren im Durchschnitt drei Handteller groß. Das Ergebnis: Ein einziger Patient hatte am Ende die erwartete Menge des Mittels verbraucht. Die anderen verwendeten etwa ein Drittel der vorgesehenen Dosis.

Unter den 17 Teilnehmern waren drei mit einer Schuppenflechte. Einer kam nie wieder zu den Ärzten, einer benutzte 31 Prozent der verschriebenen Menge und einer 56 Prozent.

Die Forscher schließen aus ihren Beobachtungen: Die meisten Patienten mit Hautkrankheiten cremen einfach nicht so viel wie sie sollten. Ärzte und Kliniken sollten das Bedenken, wenn äußerliche Therapien nicht anschlagen.

In einer früheren Untersuchung hatten die gleichen Forscher ermittelt, dass ein Drittel der Haut-Patienten ein verschriebenes Mittel beim zweiten Mal nicht wieder verlangen.

Quelle: Journal of American Academy of Dermatology, 06/2008

Erstmals erschienen:

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